Nein, heute lief nicht alles schief. Es gab natürlich auch positive Dinge und diese vergesse ich selbstverständlich nicht.
Jedoch überwiegte heute das negative und mit einem schalen Nachgeschmack fahre ich nach Hause.
Es ist schon dunkel und irgendwie beruhigt mich diese Stimmung. Alles scheint gedämpfter und entspannter.
Auch ich beginne mich langsam zu entspannen und versuche, diese Schicht hinter mir zu lassen.
Im Gedanken arbeite ich nochmal jeden Einsatz ab. Hier habe ich eine wichtige Maßnahme vergessen, da klappte der Zugang einfach nicht. An einer anderen Stelle reagierte ich gereizt, wo Ruhe viel mehr bewirkt hätte und eine Patientin musste mehr Schmerzen ertragen. Verschiedene Nachrichten finden ihren Einzug in meine Gedankenwelt und ich frage mich, wieviel Hass in den Menschen steckt.
Während ich darüber nachdenke, perlen diese negativen Empfindungen wie Wasser auf einer wunderschönen Lotusblüte ab und mit jedem gefahrenen Kilometer lasse ich einen Teil der Sorgen zurück.
Heute werde ich mich ins Bett legen und die Decke über den Kopf ziehen, weil ich will, dass dieser Tag vorbei ist. Aber um Mitternacht werde ich wissen, dass ein neue Tag beginnt.